Kyphoplastie

Ursachen für Wirbelkörperkompressionsfrakturen sind Osteoporose, Trauma, Wirbelsäulenmetastasen oder das multiple Myelom.

KyphoplastieEine sehr große Rolle spielt in zunehmendem Maße infolge der Zunahme des durchschnittlichen Lebensalters die Osteoporose und damit die osteoporotische Fraktur. Sie ist gekennzeichnet durch eine geringe Knochenmasse und Umbau des Knochengerüstes, was dann zu einer Zunahme des Frakturrisikos führt.

Die Wirbelkörperfraktur äußert sich in erster Linie durch einen erheblichen Rückenschmerz, der spontan oder häufig nach einem minimalen Trauma auftreten kann. Erst im weiteren Verlauf kommt es dann zu einer Deformierung der Wirbelsäule (in der Regel eine vornüber geneigte Fehlstellung der Wirbelsäule). Damit reduziert sich die Lungenkapazität, die Mobilität nimmt ab. Infolge der reduzierten Aktivität kommt es dann zu einem weiteren Abbau der Knochendichte und das Frakturrisiko steigt weiter.

Diese Abwärtsspirale gilt es aufzuhalten, indem eine schnelle Schmerzfreiheit erreicht werden soll und der Wirbelkörper soweit wie möglich wieder aufgerichtet werden soll. Dies wird erreicht durch die „Kyphoplastie“: Hierbei wird der betroffene Wirbel - in der Regel in Kurznarkose - von 2 Seiten mit einer Nadel punktiert. Durch diese Nadeln wird unter gleichzeitiger Röntgenkontrolle innerhalb des höhengeminderten Wirbelkörpers durch einen Ballon versucht, die ursprüngliche Form des Wirbels wieder herzustellen. Nachdem der Ballon entfernt wird, wird der entstandene Hohlraum durch Knochenzement aufgefüllt und somit das erreichte Ergebnis gehalten (Film zum Thema).

Dieses Verfahren führt meistens zu einer sehr raschen Schmerzminderung innerhalb der ersten 24 Stunden bei bis zu 90% aller Patienten. Die Patienten können sofort am 1. Tag nach der OP wieder mobilisiert werden. Die frakturbedingte Verkrümmung der Wirbelsäule kann zumindest teilweise wieder aufgehoben werden, die Stabilität des Wirbels und seine ursprüngliche Höhe wieder hergestellt werden.

Die Alternativen für diese Behandlung bestehen entweder in einer Vertebroplastie (Auffüllung des Wirbels mit Knochenzement ohne vorherige Wiederaufrichtung mittels Ballon). Die konservative Behandlung mittels Bettruhe (in der Regel mindestens 2 Wochen), oder die Wirbelsäulenunterstützung mittels Mieder/Korsett bei gleichzeitiger Schmerzmitteleinnahme oder aber die operative Überbrückung des frakturierten Wirbels (Spondylodese).

Die Kyphoplastie ist jedoch allen Verfahren in den meisten Fällen deutlich überlegen und als Therapie der Wahl vorzuziehen.

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